Jetzt gab er ein weiteres Versprechen in die Zukunft ab: Zusammen mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado sang er eine reine Wagner-CD ein, die zeigt, dass ihm das Wotan-Fach einfach gegeben ist.
Mit seiner intuitiven Wortgenauigkeit, mit seinen honig-süßen Höhenlagen, aus denen er sich bruchlos wie geschwind in schwarzeste Cello-Tiefen abseilen kann, mit einer Leidenschaft, die aus emotionaler wie sängerischer Passion berührt, und einer Sicherheit in Phrasierung und Stilistik wie sie nur den ganz Großen gegeben ist, setzt er nicht nur wie ehedem den Holländer oder Wolfram in Szene, sondern auch einen selbstbewussten Hans Sachs und die Schmerzesdelirien eines Amfortas. Kein glatt geleckter Edelsound, sondern Wagnergesang, der ans Eingemachte geht.
Nürnberger Nachrichten 29./30.06.2002