Beast | Biografie

Beast Bio 2009

 “Help, we have created a Beast!” Das müssen sich Betty Bonifassi und Jean-Phi Goncalves gedacht haben, als sie zum ersten Mal gemeinsam im Studio gestanden haben. Und was für ein Beast sie erschaffen haben! Ein fabelhaftes Zwitterwesen, halb TripHop, halb Rock, das in seinen musikalischen Genen Portishead, Massive Attack, aber auch Rage Against the Machine und Gospel nachweisen kann. Das Beast hat einen Hang zur dunklen Seite, ist unberechenbar, ein Meister der Überraschung und sehr kraftvoll. Es fackelt nicht lange und schnappt zu. Obacht ist geboten!
Eigentlich war die Zusammenarbeit zwischen der, 2004 für den Titelsong des Animationsfilms „Les Triplettes de Belleville“, Oscar nominierten Sängerin Betty Bonifassi (DJ Champion, Triplettes of Bellville) und dem Hit-Produzenten Jean-Phi Goncalves (Lauryn Hill, Araine Moffat, Pierre Lapointe, Jean Pierre Ferland) aus Montreal nur ein Experiment. Doch als die beiden Kanadier in ihrem Soundlabor die Regler hochzogen, wurde klar, irgendwas hat hier musikalisch Klick gemacht. Jean-Phi Goncalves übernahm als Soundengineer und Produzent selbst die Kontrolle über die Regler. „Unser Studiosessions hatten tatsächlich was von einem Labor-Experiment. Wie Forscher waren wir auf der Suche, wussten aber nicht so genau was wir finden würden. Wir machten weiter, bis wir das Unbekannte gefunden hatten.“
Die beiden beschlossen, das Beast am Leben zu erhalten und gemeinsam groß zu ziehen. Jean-Phi betrat für das Projekt Neuland: „Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben selbst ein Mikrofon vor der Nase.“ Seine Aufnahmen sollten eigentlich nur eine musikalische Skizze für einen professionellen Sänger werden, der später das Mikro übernehmen sollte. Doch Betty überzeugte Jean-Phi selbst beim Gesang zu bleiben. „Zusammen ergeben unsere Stimmen wunderbar unterschiedliche Schichten.“ Musikalisch suhlt sich das Beast ausgiebig in einem Pool aus Electronica, eingängigen Hooks, Soul und Jazziger Verspieltheit. Da sind geisterhafte Chöre, glitchy Electronica schwebt über dicken Rock-Bass-Linien und dreckigen Beats. Das Duo selbst nennt dieses ureigene Gemisch „TripRock“ oder einfach „Go To Hell Music“.
2008 stellten Betty Bonifassi und Jean-Phi Goncalves das Beast erstmals der staunenden Öffentlichkeit vor. Die Presse attestierte ihm die besten Live-Qualitäten der aktuellen kanadischen Musikszene – nicht schlecht für einen Newcomer Act aus dem Land von Arcade Fire, Broken Social Scene und Hot Hot Heat! Ein Journalist schrieb: „Beast klingen wie das letzte Cabaret am Ende der Straße zur Hölle. Und du fragst dich: hat die Küche da drin noch geöffnet?“. Ben Rayner vom renommierten Toronto Star meldete: „Eines der ungewöhnlichsten, originellsten und dunkelsten bad-ass Alben der jüngeren kanadischen Geschichte. Und die Platte, die Tricky schon seit 10 Jahren abliefern will.“ und der Musikblog popmatters.com jubelte: „Die Musik auf Beast ist so genial, dass man sich eigentlich nicht nur auf die Lyrics konzentrieren sollte. Aber das fällt schwer, denn da ist so eine wunderbar aufregende Chemie zwischen Gonvalves und Bonifassi. Hallelujah!“. Kein Wunder, dass die erste kanadische Single des Albums, sofort durch die Decke ging und in Nord Amerika 375 000 Mal auf iTunes runtergalden wurde.
Mit dem Black Eyed Peas-esquen “Out of Control” starten Beast nun in Europa. Was für eine Single! Gänsehaut galore. Bonifassi rapt mit charmantem französischen Akzent über geisterhaften Backingvocals in dunklen Endzeit-Bildern. Und die passen wunderbar zum düster experimentellen Sound des Duos mit seinen apokalyptischen Synthies und schwirrenden Gitarren. „The pain is gone. The sun outshone. My youth is gone. The lights are on. The time is gone”, heißt es in “Out of Control”. Wenn das Ende der Welt mit so viel Stil und Popappeal daher kommt, dann ist ja alles gut!
Am Ende noch ein guter Rat von Jean-Phi und Betty: “Don’t mess with the Beast Mr. Hurricane. You’re not coming for peace stop bringing the insane”. You’ve been warned!
BEAST
Ab 13.11.2009 überall !!