Band Aid | Start

Ein Klassiker kehrt zurück!

20 Jahre nach dem von Bob Geldof und Midge Ure initiierten und komponierten Original, engagieren sich im Jahre 2004 erneut hochkarätige Stars:

Bono, Keane, Paul McCartney, The Sugababes, Skye (Morcheeba), Robbie Williams, Dido, Jamelia, Justin Hawkins (Darkness), Chris Martin (Coldplay), Fran Healy (Travis), Beverley Knight, Busted, Ms Dynamite, Danny Goffey (Supergrass), Katie Melua, Will Young, Natasha Bedingfield, Snow Patrol, Shaznay Lewis, Joss Stone, Rachel Stevens, The Thrills, Roisin Murphy (Moloko), Lemar, Estelle, Neil Hannon (Divine Comedy), Feeder and Dizzee Rascal.

Produziert wurde die neue Version von Nigel Godrich, bekannt von seiner Arbeit mit Radiohead. Executive Producer ist kein anderer als Midge Ure.
Alle Einnahmen werden dem “The Band Aid Trust” zu Gute kommen, welcher diese Jahr den Fokus auf Afrika legt und das Geld für die Opfer der Hungersnot in Darfur (Sudan) spenden wird.
Und für alle, die trotz dieser ehrwürdigen Neu-Aufnahme, das Original nicht missen wollen, ist dieses als B-Seite ebenfalls vorhanden.
Anhängend nähere Hintergrundinformationen rund um das Benefiz-Projekt und eine persönliche Notiz von Initiator Bob Geldof.


Hintergrundinformationen

Im Jahr 1984 saß Bob Geldorf in seiner Wohnung und schaute sich eine BBC-Nachrichtensendung über das Hungerleiden in Äthiopien an. Der nur vier Minuten lange Bericht über die Essensausgabestellen in Korem und Makele riefen in Geldorf Entsetzen hervor:

„Das Bild, an das ich immer denken muss, ist das einer 23jährigen Krankenschwester, die aus ca. 10.000 Leuten 300 auswählen musste, denn nur so viele bekamen etwas zu essen. Zwischen denjenigen, die etwas bekamen und den anderen – denen, die sterben mussten, war eine kleine Mauer. Die wenigen, die etwas zu Essen bekommen sollten, hatten sich mit dem Rücken zum Rest gedreht, weil sie sich für ihre glückliche Lage schämten. Die zum Tode Verdammten schauten sie von der anderen Seite der flachen Mauer an – sie wussten, dass sie sterben mussten, taten aber nichts, sie betrachteten die Glücklichen, mehr nicht.“

Millionen von Leuten starben in der Afrikanischen Hungerkatastrophe.

Geldorf fühlte, dass er was tun musste. Er glaubte, dass es in unserer Welt des Überflusses einen Weg geben musste – seine erste Idee waren dabei diejenigen, die ihren Lebensunterhalt mit Gitarren und Songs verdienten. Denn sie konnten die Aufmerksamkeit der Leute auf diese Katastrophe richten. So entschied er sich, eine Platte aufzunehmen, um Geld für die Opfer zu sammeln. Zusammen mit Midge Ure (von Ultravox) schrieb er den Song „Do They Know It’s Christmas“, wobei er versuchte, möglichst viele Popstars an seine Seite zu holen. Nach nur wenigen Tagen hatten sich 40 berühmte Musiker bereit erklärt, und am 25. November 1984 gingen sie zusammen ins Studio, um den Track aufzunehmen. Schon eine Woche danach erschien die Single. In UK wurde die Single zu der meistverkauften Single aller Zeiten (sie verkaufte 3 Millionen Exemplare), und auch in 12 weiteren Ländern ging der Song an die Spitze der Charts. So kamen insgesamt acht Millionen Pfund zusammen, die den Hungerleidenden zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Platte war einzigartig: Sie verkaufte sich sogar in Läden, die noch nie zuvor Platten verkauft hatten, sie wurde in Gebieten veröffentlicht, in denen sonst kein Mensch an Singles interessiert ist – sie wurde verkauft, weil die Käufer etwas Gutes tun wollten. Sie wollten helfen.

Band Aid fungierte als Katalysator – und Bob Geldorf schloss daraus, dass man genau dort weitermachen sollte: Das Live Aid Konzert war der nächste Schritt, der nach der erfolgreichen Single-Veröffentlichung folgen musste: „Wir haben Millionen von Leuten das Leben gerettet. Jetzt müssen wir ihnen auch beim Aufbau ihres Lebens helfen. Wir brauchen also noch mehr Mittel, um sie in Langzeitprojekte zu stecken, die die Gegebenheiten in den betroffenen Regionen auf Dauer verbessern.“

Es gibt nur wenige Momente, in dem etwas so kraftvolles geschieht, dass die gesamte Welt daran teilhat. Ein solcher Tag war der 13. Juli 1985 – jener Tag, an dem sich die gesamte Welt für einen Moment unter einer gemeinsamen Flagge vereinte: Das Live Aid Konzert. Die größten Künstler aller Zeiten waren nicht nur auf einer Bühne vereint, nein, sie konnten auch auf 98% aller TV-Geräte weltweit gesehen werden. Das taten dann auch anderthalb Milliarden Menschen. Mit dem Konzert konnten einerseits 80 Millionen Dollar erwirtschaftet werden – anderseits wurde „Mitleid hip“, wie Geldorf später sagte. Von diesem Tag an konnten sich Präsidenten und Premierminister nicht mehr um die Themen drücken, die Geldorfs Aktivitäten ins Rampenlicht gebracht hatten.

Aber Bob Geldorf war auch das noch nicht genug: Er ging noch einen Schritt weiter, begab sich in die kühle Welt der Wirtschaft und der Politik. Er informierte sich über die Schulden der dritten Welt, über Korruption und Co. Er nutzte seinen Status als Berühmtheit, um an Leute wie Ronald Reagan, Margaret Thatcher, George Bush Senior, George W. Bush, Tony Blair und den Papst heranzutreten. Seine wohl größte Tat war vollbracht, als er Tony Blair dazu brachte, eine Afrika-Kommission ins Leben zu rufen, die sowohl die einflussreichsten Staatsmänner der Industrienationen, als auch Afrikanische Politiker an einen Tisch brachte, um über die anstehenden Probleme nachzudenken – und dann hoffentlich Radikalmaßnahmen zu unternehmen.

Der Band Aid Trust und die Live Aid Foundation haben bis zum heutigen Tage 144 Millionen Dollar für Hilfsmaßnahmen in Burkina Faso, Tschad, Eritrea, Äthiopien, Mali, Niger und dem Sudan ausgegeben.

Doch das Leid ist noch nicht beendet. Daher haben sich Bob Geldorf und Midge Ure zum zwanzigsten Jahrestag der beiden Einrichtungen dazu entschlossen, ihre Arbeit mit einer neuen Generation von Mitstreitern fortzusetzen. Mit dem Band Aid 20 werden sie weiterhin für die Armen, die Hungernden und die Schwachen kämpfen.

Anfang November veröffentlicht Warner eine DVD des Live Aid Konzerts.

Bei diesem Projekt handelt es sich nicht nur um irgendeine weitere Single – mit diesem Song können Leben gerettet werden.

Im Anhang ein von Bob Geldorf im Jahre 1985 aufgesetztes Schreiben.