Zur Eröffnung des
18. Jüdischen Filmfestivals in Berlin und Potsdam findet am
4. Juni im Rahmen einer feierlichen Gala im Potsdamer Hans Otto Theater die Weltpremiere von
“Max Raabe in Israel” statt. Die von Regisseur
Sönke Wortmann produzierte Dokumentation zeigt den deutschen Chansonnier und sein
Palast Orchester auf ihrer ersten Minitour durch Israel im Oktober 2010.
Die Idee zu dem Konzertbesuch kam den Musikern selbst. Anfängliche Bedenken bezüglich der moralischen Tragweite der Unternehmung wurden von Literaturkritiker
Marcel Reich-Ranicki (“unbedingt machen”) und israelischen Journalisten ausgeräumt, die eigens zu einem Konzert nach Deutschland eingeflogen wurden. Ihre positiven Reaktionen, erinnert sich Raabe, hätten letzte Zweifel zerstreut.
Die deutschen Musiker hatten
Schlager aus der Weimarer Republik im Gepäck, viele davon aus der Feder von jüdischen Textern und Komponisten. Und tatsächlich wurden die vier
Konzerte in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem, wie im Film zu sehen, ein wunderbarer Erfolg. Im folgenden Jahr widmeten Max Raabe und Pianist Christoph Israel ihr Album
“Übers Meer” dann sogar ausschließlich jüdischen Künstlern wie Fritz Rotter, Robert Gilbert, Walter Jurmann, Austin Egen, Hans May, Walter Reisch und Werner Richard Heyman, die alle gezwungen waren, über Wien, Paris und London in die USA zu emigrieren.
“Max Raabe in Israel” zeigt Konzerte, Eindrücke von der Reise und Interviews mit Überlebenden des Holocaust, die von ihren Erinnerungen aus der Entstehungszeit der Musik erzählen. All jene, die es nicht zur Filmpremiere schaffen, können den Film am
18.07.2012 um 23.30 in der
ARD sehen oder ihn danach in der Mediathek der ARD unter
www.ardmediathek.de abrufen.